Ingeborg Bachmann* - Eines der Weltwunder geht unter


Thomas Findeiss

 

one of the wonders of the world is going down

 

wir leben auf einem planeten,

der irgendwann glattpoliert sein wird wie der mars.

nichts von uns wird übrig bleiben.

nicht die geringste erinnerung an gewisse momente.

absolut nichts.

wir leben auf einem sterbenden planeten,

auf dem wir alle gestorben sein werden.

wir sind untote. geister von wesen,

die es nie gegeben hat.

drogen, alkohol, sex sind der einzige ausweg aus dieser hölle.

one of the wonders of the world is going down.

das bewusstsein des zerstörtwerdens verletzte seinen stolz so sehr,

dass er sich lieber selbst zerstörte.

 

Ingeborg Bachmann*

 

Eines der Weltwunder geht unter

 

Wir leben auf einer Kugel,

die irgendwann abgenutzt sein wird,

wie der Mars einst war.

 

Kein Zeichen wird bleiben von uns,

keine Erinnerung an vergangene Stunden,

nichts als Staub.

 

Wir wandeln auf einem Sterbenden,

wo jeder von uns eines Tages sterben wird.

Wir sind untote Geisterwesen,

die niemals wirklich existierten.

Drogen, Alkohol und Sex sind das Einzige,

was uns von diesem Abgrund rettet.

 

Eines der Weltwunder geht unter,

die Gewissheit des Zerfalls zerstörte seinen Stolz so sehr,

dass er sich selbst vernichtete.

 

Wir sind der Zeuge und das Zeugnis,

der fallenden Welt um uns herum,

und wir sind allein und verloren,

im Abgrund, der uns umgibt.

 




Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, Österreich, war eine renommierte österreichische Schriftstellerin und Lyrikerin des 20. Jahrhunderts. Ihre Werke sind bekannt für ihre tiefgründige und oft melancholische Natur, in der sie existenzielle Fragen erforschte.

 

Die neu interpretierte Dichtung "Eines der Weltwunder geht unter" von Ray greift die typische introspektive und düstere Atmosphäre von Bachmanns Schreiben auf. Das Gedicht reflektiert die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz und der Welt, in der wir leben. Es beginnt mit der Vorstellung, dass unsere Erde, so wie der Mars einst, letztendlich abgenutzt und verbraucht sein wird. Diese Idee der Ermüdung und des Verschwindens erstreckt sich auf die Menschheit selbst.

 

Die Dichterin beschreibt, dass nichts von uns übrig bleiben wird, keine Erinnerungen an vergangene Stunden, nur Staub. Dieser Gedanke betont die Flüchtigkeit des menschlichen Lebens und der von Menschen geschaffenen Dinge. Die Worte "Wir sind untote Geisterwesen, die niemals wirklich existierten" deuten auf ein Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit hin, das oft in Bachmanns Werken zu finden ist.

 

Die Zeilen über Drogen, Alkohol und Sex als Mittel zur Flucht vor diesem Abgrund verweisen auf die Suche nach Trost oder Ablenkung vor der unausweichlichen Realität des Todes und der Zerstörung. Diese Themen der Verzweiflung und des Eskapismus sind charakteristisch für Bachmanns Schreiben, das oft von ihrem eigenen inneren Kampf und persönlichen Tragödien geprägt war.

 

Das Gedicht endet mit der Vorstellung eines Weltwunders, das untergeht, als Allegorie auf den Verfall und die Vergänglichkeit großer menschlicher Errungenschaften. Dies erinnert an Bachmanns Neigung, das Scheitern und den Verlust in der Welt zu betonen.

 

Insgesamt spiegelt die Neuinterpretation von Ray die düstere, existenzielle Weltanschauung und den introspektiven Stil von Ingeborg Bachmann wider. Es lädt den Leser ein, über die menschliche Existenz, die Vergänglichkeit und die Suche nach Bedeutung in einer oft rätselhaften Welt nachzudenken.

 

 

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Ingeborg Bachmann, born on June 25, 1926, in Klagenfurt, Austria, was a renowned Austrian writer and poet of the 20th century. Her works are known for their profound and often melancholic nature, in which she explored existential questions.

 

Ray's reinterpretation of the poem "One of the Wonders of the World Is Going Under" captures the typical introspective and somber atmosphere found in Bachmann's writing. The poem reflects on the transience of human existence and the world in which we live. It begins with the notion that our Earth, like Mars once was, will ultimately wear out and be depleted. This idea of fatigue and disappearance extends to humanity itself.

 

The poet describes that nothing will remain of us, no memories of past hours, only dust. This thought underscores the fleetingness of human life and the things created by humans. The words "We are undead spiritual beings who never really existed" allude to a sense of emptiness and meaninglessness often found in Bachmann's works.

 

The lines about drugs, alcohol, and sex as means of escaping this abyss suggest a search for comfort or distraction from the inevitable reality of death and destruction. These themes of despair and escapism are characteristic of Bachmann's writing, which was often marked by her own inner struggles and personal tragedies.

 

The poem concludes with the image of one of the wonders of the world going under, serving as an allegory for the decay and transience of great human achievements. This recalls Bachmann's tendency to emphasize failure and loss in the world.

 

Overall, Ray's reinterpretation reflects Ingeborg Bachmann's dark, existential worldview and introspective style. It invites the reader to contemplate human existence, transience, and the search for meaning in an often mysterious world.

 

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